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Anna Unterweger Heiss

Das ist nicht mein Löffel
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Sarntal
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Transkription:
Wenn er, der Vater, eine Kuh gekauft hat, nachher hab ich müssen treiben. Bis zum Schloss herauf treiben. Da hat er immer mich gerne mit genommen. Danach hat er gesagt: „Nachher essen wir eine Suppe und ein Würschtl“, eine Nudellsuppe mit Wurst. Da habe ich mich so gefreut! Dann sind wir zum Rössl hin, habe richtigen Hunger gehabt, die Wurst, die halbe aufgeschnitten, da sind ja zwei Würste gewesen, gegessen vor Hunger. Auf einmal habe ich gesagt: „Vater, jetzt habe ich genug. Jetzt mag ich es nicht mehr.“ Sagt er: „Wieso denn? Jetzt hast du so lange .. und hast gewiss Hunger. Warum isst du denn nicht?“ Nachher habe ich gesagt: „Nein, ich gebe es Enk. Ihr müßt es essen.“ „Ja wieso denn?“ Nachher hab ich gesagt: „Jetzt ist mir grade eingefallen, mit dem Löffel haben so viele Leute gegessen schon.“ Ich habe nicht mehr gegessen. Ja, gibt es das? Ich habe es dem Vater hinüber geschoben. Der hat es nachher zusammen gegessen, alles. Ja, gibt es das? Ja. Nein, das sind schon Sachen. Ja, und bist du heute auch noch so? Nein, nein. Da ist immer so zu Hause. Auf einmal ist mir eingefallen, den Löffel tun sie ja schon abspülen. - Ja, ja. Nein, aber da; so viele Leute haben damit gegessen. Nein, da möchte ich jetzt nicht mehr. Ja, unseren Herbert, der jüngste, der könnte nicht essen, wenn ein anderer seinen Löffel benützt hat. Nein, den ekelt ganz gewaltig. Davon bekäme er gewiss eine Fieberblase. Man wischt die Löffel nur immer ins Tischtuch. Früher schon. Man hat nie abgespült. Wir haben alle; jeder hat seinen Platz gehabt. Ja. Aber Knecht und Magd im Winkel oben. In die Lade hinein. Früher sind da die Leisten gewesen. Aber nur für die Knechte. Ja, die Knechte. Im Eck, das Holzregal, da hat man sie hineingetan.